Das Bauernkaffeehaus Windbeutelgräfin ist eine Institution. Und wie schön hat man es, wenn man nicht an Wochenenden, an Ferien gebunden ist, es zu besuchen.

Es gibt Regionen, da hatte der liebe Gott einfach einen besonders guten Tag: So viele wunderschöne Ausblicke, geschwungene Landschaften, herrliche Blumenwiesen und famose Berggipfel. Kommen dann noch gute Küche und zünftige Wirtshäuser hinzu, ist die Idylle perfekt. Und das bleibt natürlich nicht unbemerkt. Doch hat der Einheimische gegenüber den Wochenendtouristen und Urlaubern einen großen Vorteil: Er muss nicht wieder fort. Er darf hier bleiben. Und das Gesamtkunstwerk jeden Tag genießen. Im Sommer klappt dann auch werktags noch manche Wanderung am Nachmittag. Oder ein gemütlicher Wirtshausbesuch, wo es am Wochenende hoch hergeht. Zum Beispiel im Bauerhauskaffee Windbeutelgräfin. 

Ruhpoldingern muss man das Lokal im historischen Einfirsthof von 1729 sicher nicht erklären. Und sicher auch nicht die Spezialität des Hauses, die riesengroßen Lohengrin-Windbeutel. Aber vielleicht ist nicht jedem bekannt, dass es diese nicht nur als süße Kalorienbomben gibt, sondern auch in pikanter Form mit Lachs oder Tomate-Mozarella. Die kommen bei den Zucker-Abstinenzlern gut an, genauso wie die anderen deftigen Speisen wie Rahmschwammerl, Käsespätzle, Ruhpoldiner Bierfleisch, Schnitzel und Brotzeiten.

An der Schwelle zum Dreimillionsten

 

Allen Windbeuteln gemein ist der Schwanenhals aus Pappe, der dem Gebäck tatsächlich die Form des großen weißen Vogels gibt. Auf diesem ist auch die Zahl vermerkt, den wievielten Windbeutel seit 1983, dem Beginn der Zählung, man nun gleich verspeisen wird. Gäste, die in diesen Wochen der Windbeutelgräfin ihren Besuch abstatten, bewegen sich im Bereich des Zwei-Millionsten-Achthunderttausendsten. Bedenkt man nun, dass das Team um Inhaber Helmut Stemmer jedes Jahr rund 65.000 Windbeutel auf die Tische der Gäste stellt, wird in gut 1123 Tagen oder in drei Jahren und 28 Tagen voraussichtlich die Drei-Millionen-Marke geknackt werden. Übrigens gilt immer noch: Wer drei Windbeutel verzehrt, bekommt den vierten gratis.

Puppenstuben, Knödel und Menü

 

Was man in diesen wunderschönen Sommertagen auf jeden Fall machen sollte: In die Innenräume hineinschauen. Klingt ungewöhnlich, ist aber der Tipp für alle Junggebliebenen oder Eltern und Großeltern. Denn zwei große Puppenhäuser sind da zu bewundern mit Szenen aus längst vergangenen Tagen – selbst gebaut von Wolfgang Schultze aus Frankfurt, der sie der Windbeutelgräfin als Geschenk überließ.
Was gibt es sonst noch Neues für alle Ruhpoldinger 2018? Im Mai, genauer am 21., werden beim Knödeluniversum auf der Schwarzachenalm die Knödel wieder wie im vergangenen Jahr von Helmut Stemmer und seinem Team zubereitet. Und im Herbst werden sie das Menü für das Bierkulinarium der Brauerei Wieninger ausrichten. Aber das dauert ja noch eine Weile. Genießen wir nun erst einmal den Sommer. Und so manche Köstlichkeit bei der Windbeutelgräfin. Bis auf montags, hat die Windbeutelgräfin auch werktags täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Mehr Infos findet man hier.